MEMORIAL [14]
Titel der Arbeit: "memorial"
Künstler:innen: Klaudiusz Ślusarczyk, Sefa Sagir
Technik: Kontaktmikrofone (2–4), Echtzeit-Audioverarbeitung (Ableton Live), Pre-komponierter Drone-Sound, Deckenprojektion auf hexagonalen Stein, Generative Visuals (TouchDesigner), Lautsprecher, Beamer, Computer, dunkler Raum
Die Installation memorial setzt sich mit der Paradoxie des Gedenkens auseinander: Erinnerungsräume sind nie neutral – sie erinnern und vergessen zugleich. Inspiriert durch Paul Connertons Analyse moderner Erinnerungskultur transformieren Klaudiusz Ślusarczyk und Sefa Sagir das Konzept des Denkmals in ein interaktives Klang-Bild-System. Im Zentrum steht ein hexagonaler Stein, ausgestattet mit Kontaktmikrofonen. Jede Berührung, jeder Schritt löst Schwingungen aus, die live in Klang umgewandelt und mit einem Drone-Sound verwoben werden. Diese tieffrequenten Klänge erinnern an das monotone Dröhnen von Überwachungsdrohnen – ein Sinnbild für die Ambivalenz von Sicherheit und Bedrohung, von Erinnerung und Kontrolle. Parallel zur Klangebene wird der Stein zum Projektionskörper. Generative Visuals reagieren auf die Klänge und verwandeln den Stein in ein sich ständig veränderndes Bildobjekt – als lebendiges Fragment urbaner Erinnerung. memorial thematisiert Geschichte als Resonanzraum: Es lädt dazu ein, zu hören, zu fühlen und die Mechanismen des Erinnerns infrage zu stellen.
Wo?